Wie gelingt es, den Ex-Partner loszulassen, mit dem man einen Teil seines Lebensweges zusammen gegangen ist?
Und was tun, wenn immer noch Gefühle für den Ex-Partner da sind und man einfach nicht von ihm wegkommt?
Wenn man einen ganz ehrlichen und ungeschminkten Blick auf den Grund der Trennung wirft, dann kann man häufig wahrnehmen, dass Beziehungen deswegen zu Bruch gehen, weil einer oder beide Partner aufgehört haben, sich selbst darin zu leben. Sie das Leben des anderen geführt haben oder sich angepasst haben, sich selbst verleugnet oder zurückgestellt haben.
Das heißt: dass man aufgehört hat, man selbst in der Beziehung zu sein.
Das Universum ist sehr intelligent. Alles was uns widerfährt hat beim näheren Hinsehen einen tieferen Sinn. Was aus der Balance geraten ist, wird wieder in Harmonie gebracht. Wenn Du Dich von Dir und Deiner Wahrheit entfernt hast, wirst Du etwas erfahren, dass Dich wieder näher zu Dir bringt. Wenn Du Dich selbst verleugnet hast und Dir und Deiner Wahrheit nicht treu warst, wird Dir das Leben eine Aufgabe schicken, damit Du Dich selbst wieder findest. Wir sind hier, um zu lernen. Und eine Trennung kann eine wundervolle Chance sein, sich wieder auf sich selbst zu fokussieren und hinzusehen, wo man viele Jahre weggesehen hat.
Vielleicht hast Du in Deiner letzten Beziehung aufgehört:
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Deinen Hobbies nachzugehen, die Du vor der Beziehung so gerne gemacht hast.
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Deine Wünsche und Ziele hinten angestellt, weil Dein Partner vielleicht andere Vorstellungen vom Leben hatte.
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Deine Freunde regelmäßig zu treffen.
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Eine Reise alleine zu machen, die Du schon immer machen wolltest, aus Angst davor, dass Dein Partner dies nicht gutheißen könnte.
Loslassen ist eine Chance, um etwas Neues ins Leben zu lassen, um aufzuräumen, um wieder zurück zu kommen zum wahren Ich. Loslassen bedeutet Freiheit und Handlungsfähigkeit zu gewinnen. Loslassen bedeutet, einen neuen Blick auf die Dinge werfen zu können, um dadurch wieder Klarheit zu gewinnen.
Die 4 Phasen der Trennung:
1. Verleugnung – Das „Nicht-Realisieren-Wollen“ der Trennung
Typische Verhaltensweisen in dieser Phase sind:
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man erzählt niemanden, dass die Beziehung vorbei ist, weil man hofft, dass er/sie ja vielleicht doch wieder zurückkommt.
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man sucht Gründe, um den Ex-Partner anrufen oder treffen zu können, weil man hofft, dass er/sie es sich ja vielleicht doch anders überlegen könnte, wenn man sich wieder sieht.
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Gegenstände vom Partner werden bewusst nicht weggeräumt, in der Hoffnung, dass er/sie wieder zurückkommt
2. Emotionale Phase
Nach der Phase der Verleugnung kommt die Zeit der Realisierung. Jetzt wird es bewusst, dass die Beziehung endgültig vorbei ist. Und das kann ziemlich weh tun. In dieser Zeit kommen die Emotionen hoch. Wut, Trauer, Angst, Hass, Ärger, Verzweiflung, Hilflosigkeit und Selbstbeschuldigungen. Hauptsächlich ist diese Phase jedoch geprägt von dem Gefühl der Traurigkeit. Erinnerungen an die schönen, gemeinsamen Momente schmerzen ebenso wie der Gedanke, dass man die Chance verpasst hat, alles zu tun, damit es klappt. Gerade in dieser Phase der Trennung ist es sehr wichtig, sich Halt und Unterstützung von Freunden, Familie oder einem Profi zu holen. Wichtig ist, es sich zu erlauben, all diese Gefühle zuzulassen und sie nicht wegzudrücken. Je mehr man versucht diese Gefühle wegzudrücken, desto stärker und intensiver kommen sie zu einem späteren Zeitpunkt mit voller Wucht zurück. In dieser Phase kann die Versuchung groß sein, die Gefühle mit Alkohol, sexuellen Ablenkungs-Abenteuern oder exzessiven Fortgehorgien „wegzudrücken“.
Mein Tipp für diese Phase: Schreibe die Gefühle, die da in Dir hochkommen, auf. Gefühle wollen immer ausgedrückt und beachtet werden. Gefühle sind da, um gelebt zu werden. Egal, um welche Gefühle es sich handelt.
Wie kannst Du das machen?
Schreibe zuerst über Deine Wut und Deinen Ärger, dann über die Trauer in Dir, danach über das, was Dir Angst macht, dann über das was Dir Leid tut und abschließend über das wofür Du dankbar bist. Wichtig: schreibe in genau der Reihenfolge über diese Gefühle schließe diese Schreibübung IMMER mit dem letzten Punkt: Dankbarkeit/Liebe ab.
3. Zeit für neue Perspektiven
In dieser Phase werden die Gedanken um den Partner immer weniger. Die Gefühle von Trauer, Resignation nehmen immer mehr ab. Der Ex-Partner ist zwar noch nicht vollkommen aus den Gedanken gestrichen, es entsteht jedoch immer mehr Platz für Neues. Neue Freunde, neue Gegenstände in der Wohnung, eine neues Hobby, ein neuer Haarschnitt.
4. Die Phase der neuen Möglichkeiten
Die Erinnerungen an den Ex-Partner schmerzen nun nicht mehr. Man hat sich bewiesen, dass man es auch alleine schaffen kann, glücklich zu sein. Man ist wieder offen für Neues. Bereit, sich wieder neu einzulassen. Bereit für eine neue Beziehung.
Warum ist das Wissen über diese 4 Phasen wichtig?
Zu wissen, dass es diese 4 Phasen gibt, schafft ein Gefühl der Erleichterung und macht Mut, durchzuhalten. Wenn man weiß, dass eine Phase die vorhergehende ablöst, kann das beruhigend und bestärkend wirken.
Hier nun 8 Tipps, wie es Dir einfacher gelingen kann, loszulassen:
Da die ersten beiden Phasen der Trennung die herausforderndsten Phasen sind, beziehen sich diese Tipps hauptsächlich auf diese beiden Phasen:
Tipp 1:
Sei Dir darüber bewusst, dass alles in Deinem Leben passiert, weil Du etwas daraus lernen darfst. Mache Dir bewusst, dass es einen Sinn hatte, dass Du und Dein Partner jetzt getrennte Wege geht. Nimm einfach an, was gerade ist.
Um zu Beginn der Trennung einmal Abstand zu gewinnen und Du nicht versucht bist, aus der momentanen Emotion heraus etwas zu tun, was Dir nachher noch mehr Schmerz und Leid bereiten könnte (wie z.B. nach der Trennung mit dem Partner nochmal ins Bett zu steigen, etc.), schreibe Dir die Dinge auf, die Du an Deinem Partner nicht gemocht hast oder die zur Trennung geführt haben. Wie gesagt, diese Übung dient in erster Linie einfach mal dazu, um Abstand zu gewinnen, und absolut nicht dazu, Deinen Partner schlecht zu machen.
Tipp 2:
Wenn man für einen Menschen über einen gewissen Zeitraum Gefühle gehabt hat, dann ist es vollkommen normal, dass man diese nicht von einem Tag auf den anderen so einfach abstellen kann. Wichtig dabei ist, dass Du Dir im Prozess des Loslassens Zeit gibst und geduldig mit Dir bist.
Um auch emotional von Deinem Partner „loszukommen“, folgender Tipp: Mache Dir bewusst: je mehr Du weiterhin festhältst, desto mehr wird es schmerzen.
Schicke Deinem Partner bewusst Licht und Liebe und bedanke Dich in Gedanken bei ihm für die gemeinsame Zeit. Und dann affimiere dazu folgenden, bestärkenden Glaubenssatz:
Ich lasse liebevoll meine Vergangenheit los, XY (hier Name des Ex-Partners einfügen) ist frei und ich bin frei. Ich lerne aus meinen bisherigen Beziehungen und gestalte in Zukunft noch bessere, um zu wachsen und um glücklich zu sein.
Wiederhole diese Affirmation 28 Tage lange 3x in der Früh und 3x am Abend. Wichtig: diese 28 Tage wirklich konsequent durchziehen.
Tipp 3:
Konzentriere Dich auf Dich: Jetzt ist es Zeit, um Dich wieder zu finden, um Ordnung zu schaffen. Um Dir zu begegnen. Dir wieder näher zu kommen. Frage Dich: was brauchst Du, damit es Dir besser geht? Was sind Deine Bedürfnisse? Was brauchst Du gerade? Wie kannst Du die Zeit für Dich nutzen?
Tipp 4:
Versuche nicht, Deinen Schmerz oder das Gefühl des Alleine Seins mit sexuellen Abenteuern oder der Flucht in eine sofortige, neue Beziehung zu verdrängen. Nimm Dir stattdessen Zeit für Dich. Hole Dir Unterstützung in Gesprächen bei Deinen Freunden, Deiner Familie (natürlich nur dann, wenn sie Dir gut tun) oder einem Profi.
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Tipp 5:
Verlagere Deinen Fokus! Wenn Du Dir ständig die Frage stellst: „Warum ist die Beziehung zu Bruch gegangen?“, Warum mussten wir uns trennen?“, „Was habe ich falsch gemacht?“ – dann lenkst Du Deinen Fokus automatisch auf etwas „Destruktives“. Und das wird Dich nicht weiterbringen. Stelle Dir stattdessen folgende, konstruktive Frage: „Was ist das Gute daran, dass diese Beziehung jetzt zu Ende ist?“. Das kann zu Beginn eine Herausforderung darstellen. Wahrscheinlich wirst Du Dich zu Beginn wehren und sagen, dass es nichts Gutes daran gibt, was diese Trennung betrifft. Doch, es gibt immer etwas Gutes an einer Situation. Egal, wie dramatisch sie ist/war. Vielleicht hast Du jetzt Zeit, die Dinge zu tun, die Du in Deiner Partnerschaft nicht mehr tun konntest – Reisen, in Ruhe ein Buch lesen, wieder mal ausgehen, Tanzen etc. WICHTIG: Stelle Dir diese Frage so lange, bis Du mindestens einen oder zwei Punkte gefunden hast. Stelle Dir diese Frage jeden Tag aufs Neue. Und Du wirst verblüfft sein, wie viel Gutes darin liegt.
Tipp 6:
Wähle bewusst die Menschen aus, mit denen Du Dich austauschst. Meide speziell in der Zeit der ersten beiden Phasen Menschen, die gerade das Selbe durchmachen wie Du und Dich damit nur runterziehen. Suche Dir stattdessen Personen, die schon mal eine Trennung gemeistert haben. Frage sie, wie sie es geschafft haben. Hole Dir Mut und Ratschläge von jemandem der schon dort ist, wo Du hin willst.
Tipp 7:
Lasse diese Gedanken los wie: „Ohne ihn/sie bin ich nur ein halber Mensch“ oder „Ich schaffe das alleine nicht“. Werde Dir dieser sabotierenden Glaubensmuster, Deiner Selbstzweifel bewusst, die Dich immer wieder versuchen, runterzuziehen. Dies ist eine wundervolle Möglichkeit, Dir Deiner Sabotageprogramme bewusst zu werden, die Dich wahrscheinlich nicht nur in dieser Phase der Trennung fordern, sondern Dich wahrscheinlich auch in vielen anderen Bereichen Deines Lebens immer wieder begrenzen oder eingeschränken. Es geht darum, wieder zu erkennen, dass Du auch alleine ein selbständiger, vollwertiger und ganzer Mensch bist. Mache Dir bewusst: nicht 50% und 50% ergeben 100% in der Partnerschaft. Sondern 100% und 100% ergeben 2 vollständige, wertvolle Teile, von denen jeder in der Lage ist, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen.
Tipp 8:
Wenn Du diese sabotierenden Gedanken erkannt hast, wandle sie in positive, bestärkende Glaubenssätze um.
Hier ein Beispiel:
Destruktiver Glaubenssatz: Ich fühle mich einsam alleine.
Konstruktiver Glaubenssatz: Ich fühle mich sicher und wohl, Zeit mit mir alleine zu verbringen.
Wenn Du lernst los zu lassen, wirst Du immer mehr das Gefühl der Freiheit in Dir entdecken können. Los zu lassen bedeutet, die Verantwortung für Dich und Dein Leben zu übernehmen.
Eine Trennung ist eine wunderbare Lernaufgabe des Lebens, dies auch in Deinem Leben zu integrieren.
Schön, dass es Dich gibt. Du bist wundervoll.
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Deine Sandra
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Quellenverzeichnis: Buch: Männer sind anders, Frauen auch